Am 18. März trafen sich über 40 muslimische Jugendliche aus Baden-Württemberg zu einem zweitägigen Tagungswochenende in Stuttgart. Herr Klause, Vertreter des Ministeriums für Soziales und Integration, Herr Nüske von der Robert Bosch Stiftung und Herr Steinbrenner von der Landeszentrale für politische Bildung ermunterten die Jugendlichen ihren Weg bei JUMA weiterzugehen und sich aktiv in die Gesellschaft mit ihren Themen einzumischen.  Frau Reich von der katholischen Akademie stellte Ergebnisse der Studie „Junge Muslime als Partner“ vor und zeigte, dass junge Muslime bereits positive Impulse setzen und dieses Engagement von der Gesellschaft gebraucht wird.

Mit diesen unterstützenden Worten starteten die jungen Leute in die Workshops, um die selbstgesetztenThemenbereiche „Diskriminierung und Rassismus“ und „Soziale Verantwortung und Gemeinschaft“ mit Experten zu vertiefen. Antidiskriminierungstrainerin Sheena Anderson führte die Jugendlichen in den Begriff der Diskriminierung ein. Dessen vielfältige Definitionen zeigten, dass Diskriminierung erst dann stattfindet, wenn eine tatsächliche Benachteiligung erfolgt und ein gewähltes Merkmal zu einer identitären Konstruktion wird. Eine Teilnehmerin beschrieb eindrücklich: „Es fühlt sich an, als würde mir die Stimme genommen.“ Anhand gestellter Socialgraphs erkannten sie, wie Zuordnungen in Relation zu anderen Teilnehmern und ihren Reaktionen funktionierten: Wann fühlt man sich privilegiert? Wie definiert man eine Behinderung? Der von Frau Anderson vorgestellte Anti-Bias Ansatz sensibilisierte die Jugendlichen für bewusste und unbewusste Ungleichbehandlungen. Eine Lösung Diskriminierung entgegen zu wirken, ist es, sich selbst und andere zu empowern.  Ein Ansatz, den auch JUMA verfolgt.

Frau Ivanova vom Landesjugenring schloss nach einer kurzen Pause mit dem nächsten Themenkomplex an „Soziale Verantwortung und Gemeinschaft“. Sie führte Fakten und Zahlen zum sozialen Engagement junger Baden-Württemberger an und beschrieb kreative Projektansätze, um das Miteinander zu fördern. Die Jugendlichen sollten im Anschluss ihre Rolle als junge Muslime in der Gesellschaft definieren und Projektideen vorschlagen und überlegen, wie sie selbst diese Aufgaben in die Tat umsetzen könnten.

Mit einem unterhaltsamen Abendprogramm schloss der erste Workshoptag. Bis tief in die Nacht wurden die Eindrücke des Tages anschließend noch diskutiert und neue Freundschaften geknüpft.

Der Sonntagmorgen führte die entstandenen Ideen weiter. Nun hatten die Jugendlichen die Möglichkeiten ihren Ideen  Gestalt zu geben. Die Referenten von NIKA (Netzwerk für interkulturelle Arbeit) begleiteten die Jugendlichen bei der Entwicklung eines Projektplans und Herr Patakaya vom SWR führte sie in einem weiteren Workshop in die Prinzipien und Techniken der Öffentlichkeitsarbeit ein.

Gemeinsam mit diesen Fachleuten konnten die Jugendlichen von JUMA zwei spannende Kampagnenideen für 2017 entwickeln. Wenn wir sie alle verwirklichen können, dann wird es dieses Jahr eine bunte Aktionskunst gegen Rassismus und einen jungen Stadtführer für die Vielfalt Stuttgarts geben. Man darf also gespannt sein.

Die zweitägige Zukunftswerkstatt wurde ermöglicht durch Mittel der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.

  • Mit der Landeszentrale für politische Bildung, der Robert Bosch Stiftung und dem Ministerium für Integration und Soziales auf Augenhöhe bei den Kennenlernspielen der Zukunftswerkstatt
  • Welche Projektideen haben junge Muslime aus Baden-Württemberg. In verschiedenen Workshops der Zukunftswerkstatt bei JUMA entwickeln Jugendliche eigene Projekte

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