Der diesjährige Kirchentag fand vom 19.-23.06. unter dem Motto „Was für ein Vertrauen“ in Dortmund statt und die Jumaner*innen Houda, Edna, Hosnijah und Nadia waren wie auch andere muslimische Organisationen (Avicenna, Muslimische Pfadfinder, Nour Energy …) Teil dieser besonderen Veranstaltung. An diesen Tagen waren wir sowohl als Teilnehmer*innen als auch mit einem eigenen Programmpunkt dabei – JUMA bot einen gut besuchten QUARARO-Workshop an. Mit einer Rekordzahl von 24 Personen wurde das Spiel, das normalerweise nur mit bis zu 15 Personen gespielt wird, erfolgreich durchgeführt. Als Rückmeldung bekamen wir die Begeisterung der Teilnehmenden zum Spiel und ihren Wunsch die Spielzeit zu überziehen. Die Diskussionen, zwischen den verschiedenen Altersgruppen, Geschlechtern und Persönlichkeiten, waren so interessant zu beobachten und eine neue Art des Spiels für sich zu entdecken.

Während der anderen Tage besuchten wir ein Vielzahl an Veranstaltungen die u.a. im Zentrum für Muslime und Christen, das im DASA einquartiert war, stattfanden.  Verschiedene Podiumsdiskussionen u.a. zum Thema „Vertrauen und Verletzlichkeit“  in den Religionen mit geballter Frauenpower mit der Religionspädagogin und Islamwissenschaftlerin, Lamya Kaddor, Soziologin und Traumatherapeutin, Esther Mujawayo-Keiner,  ev. Theologin Prof. Dr. Michaela Geiger , islamische Theologin Prof. Dr. Muna Tatari und Rabbinerin Natalia Verzhbovska.

Der Trimum-Chor, der auch bei unserem RIA-Festival 2018 bereits zu Gast war, durfte auf dem Kirchentag nicht fehlen. Der Projektleiter Bernhard König schaffte es, alle drei Religionen auf eine musikalische Wellenlänge zu bringen. Im Rahmen der Open-Stage überraschte uns die Poetry-Slamerin Hosnijah mit einem sehr ergreifenden Text und wurde dazu musikalisch von Klavier und Tamburin begleitet. Das Martin-Luther-King Chormusical in den Westfalenhallen war ein musikalisches Highlight, das in Erinnerung bleiben wird.

Am vorletzten Tag, war hoher Besuch im DASA angekündigt, Bundespräsident a.D. Christian Wulff. „Nicht nur der Islam gehört zu Deutschland“  war das Thema der Veranstaltung. Christian Wulffs Statement:

Deutschland verträgt eine ganze Menge an Religion – wenn sich alle an gemeinsame Regeln halten. Wer jedoch die Regeln des Zusammenlebens in Deutschland nicht beachtet und da schließe alle Fundamentalisten ein, egal ob Islamisten, Rechts- oder Linksextreme mit – der sei kein Teil dieser Gesellschaft.

Auf die Frage ob er den Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ auch neun Jahre später erneut sagen würde, bejahte er. Auch Bischöfin Petra Bosse-Huber (60 J.) bestätigte dies und fügte hinzu, dass seit ihrer Schulzeit Muslime zu ihrem Leben dazu gehörten und somit selbstverständlich auch der  Islam.

Es waren unvergessliche und prägende Tage, die wir zusammen mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verbrachten. Wir können jedem und jeder empfehlen, die Möglichkeit am kommenden Kirchentag teilzunehmen zu nutzen und sich auf diese Reise tiefgründiger Erfahrungen einzulassen.

Bericht von Houda