Das RIA – Religious Identity in Arts – Festival in Stuttgart startete mit einem bunten Mix verschiedener Kunstrichtungen und Religionen. Nach einem Grußwort von Maria Dis von kreuz&quer und Emina Corbo-Mesic, begrüßten die JUMA Moderatoren Sadri und Laila die Gewinner des DeinDing2017 Jugendpreises Baden-Württemberg – Literally Peace.  Maria führte kurz in die Entstehungsgeschichte eines Briefwechsels zwischen Stuttgart und Damaskus ein, der im Anschluss von ihr, und ihren zwei Mitautorinnen Rahaf und Funda ergreifend vorgelesen wurde – sowohl in der Originalsprache Arabisch als auch in der Übersetzung. Die Briefkultur mit ihrem bangen Warten und der Zeit, die sich der Schreiber nimmt, um Sätze tiefgründig auszuformulieren, war ein bewusst gewähltes stilistisches Mittel von Literally Peace, um über kafkaische Weltliteratur in Deutschland und Syrien , über Lyrik von Mahmoud Darwish und die Frage zu philosophieren, wie man eine Kerze in der Dunkelheit sein kann.

Nach Literatur folgte Musik: Die christliche Band „Herr Abendschein und Fräulein Klatschmohn“ brachten selbstgeschriebene Lieder ganz im Stile der Singer Songwriter Tradition mit, die sich mit Gott und der Welt beschäftigten. Manche der Lieder erinnerten an vertonte Gebete, die mal mitreißend mit „Spiel mir ein Lied“ und ein anderes Mal in sich gekehrt mit „Mach mich still“ das Publikum bezauberten. Mit Gitarre, Schlagzeug und Violine vertonten sie einen alten Text Martin Luthers oder ließen sich von Prophetengeschichten des alten Testaments inspirieren.

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christlich inspirierte Musik mit den SingerSongwriter Herr Abendschein und Fräulein Klatschmohn

Nach einer kurzen Pause mit Erfrischungen und Snacks, gehörte die Bühne den Künstlerinnen von I’slam, Hosnijah aus Stuttgart, Siham und Sanna aus Frankfurt rezitierten zu Kunst, der Zugehörigkeit zur Gesellschaft, zum Schaffensprozess eines Dichters und dem Ankommen in Deutschland. Poetry Slam, die Inszenierung eines Dichterwettbewerbs, erfreut sich im deutschsprachigen Raum seit 1986 einer großen Fangemeinde. Jung, provokativ, kritisch und authentisch sind die Texte, die die jungen Künstlerinnen  vortragen und dabei besondere Wortspiele und Bilder erschaffen. Ob berührend zur Liebe zu den Eltern, humorvoll zu Irgendwas oder anklagend in jedem Nomen, dem ein Stern als Erklärungsverweis hinzugefügt werden muss – die jungen Dichter von I’slam begeisterten das Publikum an diesem Abend.

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I'slam mit Hosnijah, Siham und Sanna bei RIA in Stuttgart

Fulminanter Abschluss bescherte das Müncher Klezmer Trio, das mit einer Vielzahl von Instrumenten – von Bassklarinette bis Riesenmundharmonika, von Schlagzeug bis Gitarre – jüdische Festmusik unterschiedlichster kultureller Prägung zum Besten gab. Beschwingter Swing, andächtige Preisung der Ankunft des Messias, Klänge, die sowohl Araber, Griechen als auch Juden verbindet oder ein Mitsinglied über den Frieden, bei dessen Refrain jeder mit anstimmen konnte. Die hervorragenden Musiker des Münchner Trios nahmen das Publikum mit Humor und einem besonderen Hörgenuß mit auf eine Weltreise in die jiddische Sprache und jüdische Festkultur.

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RIA-Klezmer-Trio-Masseltov

Das Programm geht weiter – hier geht’s zu RIA

Freitag, 20.04.2018 von 19:00h-21:30h – interkultureller und interaktiver Liederabend mit dem TRIMUM Chor

Samstag 21.04.2018 von 10:00-17:00h – Workshops mit Yonii, Tuffix, Bilal Badat und I’slam

Samstag 21.04.2018 von 20:00h-23:00h – Yonii in Concert mit DSDNG

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