Am 4. März hatten sich zehn JUMA­ner*innen  vol­ler Vor­freude im Forum der Kul­tu­ren in Stuttgart ein­ge­fun­den, um an dem Medienworkshop „Zeichen setzen – Diversity in unserer Gesellschaft“ teilzunehmen. Angeboten in Kooperation mit dem Demokratiezentrum Baden-Württemberg ging der Workshop über zwei Tage und beschäftigte sich theoretisch und praktisch mit dem Thema Vielfalt in unserer Gesellschaft.

Am Samstag lernten die Teilnehmer*innen Ergebnisse wis­sen­schaft­li­cher Stu­dien zum Thema Ras­sis­mus in Deutsch­land kennen. Die Konfrontation mit der Datenlage war für die Jugend­li­chen zum Teil sehr erschre­ckend aber auch auf­schluss­reich und bot einen ersten wich­tigen Ein­bli­ck in die Mate­rie. Vie­len Dank an Tobias Föl­ler und sein Team vom Demo­kra­tie­zen­trum Baden-Württemberg, die die Teilnehmer*innen auch in das Thema Diskriminierung und Integration einführten. Bei seinem Vortrag blieb Föller nicht abstrakt, sondern stellte Aktionen vor, die im Rahmen von „Zeichen setzen“ bereits umgesetzt wurden. Nun sollten auch die JUMAner*innen mithilfe von Fotos zeigen, wie Vielfalt in einer Gesellschaft aussehen kann. Die Köpfe rauch­ten und die Ideen spru­del­ten, als am Abend die ers­ten Vor­schläge für die mediale Umset­zung des Pro­jek­tes gesam­melt wur­den.

Entsprechend groß war dann der Taten­drang und die Freude als die JUMA­ner*innen am Sonntag end­lich mit der prak­ti­schen Durch­füh­rung des Fotoprojekts starten konnten. Eine Gruppe fragte Passanten auf der Straße, was sie sich für die Gesellschaft wünschten. Für man­che war es eine Über­win­dung, fremde Leute anzu­spre­chen, doch sie meis­ter­ten die Aufgabe sou­ve­rän und kamen dabei in den Dialog mit Menschen, die sie sonst nicht kennengelernt hätten. Die Reso­nanz der Passanten war äußerst positiv. Freimütig erzählten viele ihre Geschichte und äußerten ihre Meinungen. Mit so viel Offenheit hatten die Jugendlichen kaum gerechnet und es gab auch ihnen neue Impulse auf die Gesellschaft zu zugehen. Heute liegen die Motive als Postkarten des Forums der Kulturen in ganz Stuttgart aus und möchten anregen, Vielfalt bewusster wahrzunehmen

Die andere Gruppe ver­wan­delte  die Räume vom Forum der Kul­tu­ren in ein Foto­stu­dio und pro­du­zierte Bilderstrecken, die Momente des Alltags festhalten sollten, in denen Muslime Diskriminierung erlebten. Eigene Erfahrungen waren die ernste Grundlage der Bildmotive. Die Jugendlichen lernten im Laufe der Planung und medialen Umsetzung nicht nur die komplexen Erlebnisse auf eine einfache Bildsprache herunter zu brechen, sondern setzten sich zusätzlich zur eigenen Wahrnehmung auch mit der Fremdperspektive des Betrachters auseinander. Eine Chance der Reflektion und des Einstiegs in einen  offenen Dialog, der besonders bei der Ausstellung der entstandenen Bilderserien bei der Zukunftswerkstatt Mitte März in Stuttgart in die Tat umgesetzt wurde.

Es war ein Wochen­ende voll inter­es­san­tem Input, neuen Begeg­nun­gen in- und außer­halb der Räume, Nach­den­ken, Pro­duk­ti­vi­tät und vor allem viel Spaß. Am Ende waren alle stolz und beein­druckt, was man mit wenig Mit­teln aber viel Moti­va­tion schaf­fen kann. Ein rie­si­ges Dan­ke­schön an alle, die es ermög­licht haben, diese tol­len Erfah­run­gen zu machen.

Diese Postkarten sind entstanden

und Comics z.B.

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