Angekommen – unter diesem Stichwort stand die Einladung des Staatsministeriums Baden-Württemberg zum diesjährigen gemeinsamen Iftar mit Vertretern muslimischer Verbände, Kirchenvertretern, Mitgliedern des Landtags und der Landesregierung. Angekommen waren auch die Vertreter von JUMA Baden-Württemberg in der sommerlichen Kulisse des Neuen Schlosses in Stuttgart, wohin Landesvater Kretschmann geladen hatte und damit die jährliche Einladung zum Iftar auch in dieser Legislaturperiode weiterführte. In seiner Begrüßungsrede sprach er vielfältige Themen an: vom Islamunterricht bis zur Armenienresolution, von der Flüchtlingskrise bis zur Ausbildung deutschsprachiger Imame. Im festlichen Vorraum hallten seine Ermahnungen und Wünsche noch lange nach und er appellierte an den Grundkonsens, den es nicht zu verlassen galt.

Er stand klar hinter der muslimischen Bevölkerung, in dem er sich deutlich zu der Aussage „Der Islam gehört nach Deutschland“ bekannte und sie mit der Lebensrealität in Baden-Württemberg verband.

Das Iftar sollte eine Gelegenheit sein, im abendlichen Dialog „nicht nur auf Oberflächlichkeiten zu surfen“, sondern auch über schwierige Themen ins Gespräch zu kommen.

Hussein Hamdan von der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Islamberater für die kommunale Zusammenarbeit mit muslimischen Organisationen war als muslimischer Redner eingeladen und fand leichtere aber nicht minder ernste Töne. Er bedankte sich für die geschickte Terminwahl eines fussballfreien Abends und bezog sich auf seine eigenen Fluchterfahrungen aus dem Libanon vor 30 Jahren. Er sei angekommen, doch für viele gelte er noch immer als Integrationsfall, den man nicht unbedingt zum Nachbarn wolle. Angekommen sei auch die junge muslimische Generation, deren Öffnungsprozess nicht durch Stigmatisierung und Abgrenzung gefährdet werden dürfe. Er betonte dabei die Bedeutung der muslimischen Jugendverbände und -vereine und nannte als gutes Beispiel JUMA – da schlugen unsere Herzen gleich mal einen Takt schneller vor Freude.

Ja, wir sind auch der Meinung, dass Muslime ganz neue Kompetenzen mitbringen, die einem Unternehmen oder Arbeitsteam gut tun können.Ja, auch wir setzen uns für den Dialog ein, denn er wird dringender gebraucht denn je.

In diesem Sinne, setzen wir uns an den festlich gedeckten Tisch im Neuen Schloss, brechen mit Vertretern der Landesregierung und muslimischen Vertretern unser Fasten und sind gespannt, welche Perspektiven des Ankommens sich aus dieser Begegnung noch ergeben werden…

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